Ob es so einem depressiven Mensch geht? Ich hab mal eine kleine „Geschichte“ geschrieben.
Müdigkeit, Lustlosigkeit und ständige Stimmungsschwankungen begleiten einen durch den Tag. Kann ich mir das Baguette leisten, das sieht so appetitlich aus, wie es da liegt, mit Käse und Schinken, frischem Kopfsalat und Majonaise. Nein Ich kann es mir nicht leisten, es ist zu teuer, ich bin eh zu dick. Ich muss abnehmen, ich bin nicht der/die SchönsteR. Es sieht aber so lecker aus. Ich kann es mir nicht leisten, ich habe keinen Job. Ich muss die Miete bezahlen können, sonst kommt Herr Müller wieder. Nein ich möchte nicht schonwieder mit Herrn Müller darüber reden, das ich die Miete nicht zahlen kann. Er muss doch denken wie erbärmlich ich bin, da auf meinem alten Bett sitzend. Ich bringe mich am besten um, dann habe ich endlich keine Sorgen mehr, ich bin befreit. Der Tod befreit mich, ganz sicher. Ich hab Angst vorm Tod, was wird mit mir sein? Ich werde verbrannt, ich bin doch nur Sozialhilfeempfänger, Hartz IV. In eine Urne komme ich, in ein kleines Grab, das verwuchert. Ich werde vergessen, mich liebt niemand, ich habe keine Freunde die weinen könnten. Warum schaut der Mann mich im Supermarkt so an, ich sehe hässlich aus, das weiß ich doch. Schaut er auf meine verheulten Augen, auf meine Augenringe die ich tagtäglich strapaziere, weil ich nicht schlafen kann. Er denkt bestimmt das ich Drogen nehme, so wie ich aussehe, wie jemand der Drogen nimmt. Wieso bin ich in den Supermarkt gegangen, ich weiß das ich es nicht schaffe. Dr. Meinerz hat es mir doch gesagt, ich soll gehen. Er hat nicht Recht, ich schaff es nicht. Die Blicke, die Gedanken. Warum mache ich das, er ist doch nur Arzt, er weiß doch gar nicht was die Leute denken. Was sie von mir halten. Ich gehe jetzt nach Hause, ich muss nur noch an der Kassiererinn vorbei, nur noch 100m die Straße runter und dann links. Ich hoffe das Frau Schmitz nicht im Treppenhaus ist, sie würde mir über ihre Kinder erzählen, wie süß sie doch sind. Ich kann das nicht, dieses getue. Dieses erbärmliche getue. Sie ist nicht glücklich, das kann sie nicht sein. Sie soll erst warten bis die Bälger groß sind, sie werden Drogen nehmen, Sex haben, Kinder bekommen – Heavy Metal hören, ungehorsam sein. Sie soll nur abwarten. Wir haben heute den 30. Morgen kommt bestimmt wieder Herr Mülller. Er weiß es bestimmt schon, er ahnt es. Wie ein Aasgeier. Natürlich ahnt er es, alle anderen Mieter sind reich, auch Frau Schmitz mit ihren tollen Bälgern. Sie bezahlen immer 5 Tage vor Monatsende. Sie haben ja so viel Geld, sie protzen damit. Sie sollen ja acht geben, der Fiskus schnappt sich schon das Geld. Sie müssen nur aufpassen. Bald ist es Abend. Ich hab nichts mehr zu essen, ich leg mich früh schlafen. Ich versuch es. Villeicht klappt es ja heute, 2h Schlaf. Das wäre schonmal was. Der Weg der Besserung; quatsch. Dir wird es nicht besser gehen solang die Welt so bleibt. Ihre ekelhafte Glücklichkeit. Alles ist so vorhersehbar,aufgesetzt – das ist so widerlich.
Ich lege mich schlafen, in mein altes Bett, das knarrt wenn man sich auf es legt. Die Matratze müsste auch erneuert werden, ich hab doch eine Allergie.
Meine Nase füllt sich mit Schleim weil die Milben unbedingt rumscheißen müssen. Meine Augen schwellen an, tränen fließen. Ich will nicht mehr, ich möchte einfach nicht mehr. Ich ziehe es heute durch, ich mach Schluss.Ich habe noch Schmerzmittel. Ich bringe mich um. Ich gehe ins Bad und nimm sie mir. Ich traue es mich nicht. Ich lass jetzt einfach Wasser laufen. Es reicht, die halbe Wanne. Mein Rasiermesser, wie war das nochmal entlang der Pulsadern oder dagegen. Ich nehme die Tabletten, schneide mir mit dem Stumpfen Rasiermesser entlang meiner Arme. Ich merke wie sich die kantige,stumpfe Klinge in mein Fleisch frisst und das Blut strömt. Mir wird schwindelig, gleich ist es vorbei. Ich habe Ruhe, endlich.
[Absichtlich übertrieben]
Es handelt sich hierbei nicht um eine Anleitung. Die Selbstmordszene ist Teil der Geschichte und sollte auf keinen Fall als Anleitung,Hinweis oder Ermutigung dienen. Selbstmord ist keine Lösung. Diese Geschichte handelt von einer fiktiven Person in einer fiktiven Welt. Der Autor distanziert sich ausdrücklich von einem „Anleitungscharakter“ der Geschichte.